Jeden Sonntag und jeden Feiertag gibt es, wie alle wissen, nach der Predigt und dem Glaubensbekenntnis die Fürbitten.
Was nicht alle wissen, ist, dass in Purgstall ein Team von Frauen und Männern für diese Messen die Fürbitten vorbereitet. Jedes Mal ist eine andere / ein anderer zur Vorbereitung an der Reihe. Meist machen sie sich schon die ganze Woche über Gedanken, wie sie die Fürbitten formulieren könnten, was am besten zum Evangelium passt, welche Bitten aus dem Lesen und Meditieren der Bibelstellen entstehen, was die Menschen jetzt gerade brauchen.
Es ist ein schöner und wertvoller Dienst, den die Frauen und Männer an unserer Pfarre tun.
Mag. Butter Evamaria, Ederer Christine, Gedl Maria, Haselberger Roswitha, Kendler Annemarie, Paumann Florentina und Andreas, Ressl Eva, Siebenhandl Maria, Stumvoll Veronika, Eminger Sven, Romirer Stefan.
(Am Foto ist ein Teil des Teams.)
Das Fürbitt-Team 2017 (von Christine Ederer)
Es gibt in der Purgstaller Pfårr,
a Menge Runden, des is wåhr.
Die viel schaffen und nix kosten,
unsern Herrn Pfarrer a wengl entlosten.
Do gibt’s Menschen, die san bereit,
und opfern eana freie Zeit,
des fållt ma hiazt’n grod in Sinn,
so a guate Einrichtung is des Fürbitt-Team.
Net dass der Herr Pfarrer wa z’bequem,
aber es is für eam ganz angenehm,
wenn sich wer anderer zerbricht den Kopf, das Hirn,
und tuat Fürbitten formuliern.
Es is koa schwerer Job, des is wåhr,
du wirst herausgefordert zwoa-dreimal im Jåhr.
Do soll’s dir holt gelinga,
und treffende Anliegen vor den Herrn hinbringa.
Es son so 12-15 Leit,
de wos der besondere Dienst holt g’freit.
Dazua wird koana extra z’wunga,
dem Herrn Pfarrer is des mit Schmäh gelunga.
Er hebt jede aufi auf a höhere Stufen,
und sogt: „Du bist für des berufen!“
Berufen – i – jo sapalot,
und nimmst glei on des Angebot.
Für’s erste denkst jo gor net dråu,
dass dich des ganz schen fux’n kåu.
Zwoamol im Johr kriagst du an Plan,
damit du weißt, jetzt bist du dran.
Manche schiabn’s aussi a wengl zumeist,
und warten auf den Heiligen Geist.
Mit dessen Hilfe soll’s gelinga,
er soll die nötige Erleuchtung bringa.
Du schlågst dir auf – für alle Fälle,
die zugeteilte Bibelstelle.
Setzt dich an einen stillen Ort,
und meditierst dann Gottes Wort.
Des öftern schließt man dann die Augen,
und du verharrst im guten Glauben.
Im Finstern es leichter dir gelingt,
dass dich neamt stört und net drausbringt.
Do kann es manchmol schon passiern,
dass dir raucht der Kopf – des Hirn.
Du suchst nach geistreichen Worten – Sätzen,
um sie auf’s Papier zu setzen.
Und manchmal will’s und will’s nicht sein,
es fällt dir kein Gedanke ein.
Für heut gibst auf, es geht nicht mehr,
warum ist die Bibelstelle so kompliziert und schwer?
So nichts sagend und so schwer zu begreifen,
Schluss für heut – ich lass die Stelle reifen.
Es rückt dann näher der Termin,
man setzt zum zweitenmal sich hin.
Vielleicht ist man heut in besserer Form,
man freut sich wirklich ganz enorm,
dass man heut mit Gottes Hilf und Kraft,
eine Fürbitt‘ nach der andern schafft.
Am Anfang jeder Fürbitte steht meist: „Du guter Gott!“
Das tut bei der Vorbereitung wohl auch Not,
dass wir den guten Gott miteinbeziehen,
sonst stünden lauter materielle Wünsche drin.
Dabei sollst du nicht übersehn,
miteinbeziehn das Weltgeschehn.
In der Kirche, im Staat, im fernen Land,
was sich da tut, so allerhand.
An Not und Katastrophenfälle,
die Medien sind eine gute Quelle.
Du musst dich halt gut informieren,
dann kannst du spielend eine Fürbitt‘ formulieren.
Oft is klar, dass drauß nix wird,
weil es is hålt zweng passiert.
Man flechtet ein noch in der Mitte,
eine passende Kinderfürbitte.
Denn im Fürbitt-Teil wird auch erwårt‘,
dass Kinder kommen auch zu Wort.
Und endlich host’as du dann g’schafft,
mit dem Heiligen Geist und letzter Kraft.
Bist damit z’frieden und heilfroh,
und denkst na klass – hiatzt gib is o.
Doch kurz dafor håst dann erfasst,
dass doch so manches Wort nicht passt.
Du fügst neue Gedanken noch hinzu,
es lässt dir noch immer keine Ruh.
Dann schiaßt’s dir noch ins Hirn,
die Lesung kunt i einbeziag’n.
Des Tüffteln geht von Neuchen åun,
dann korregiert’s nu g’schwind dei Månn.
Er lest’s noch durch von vorn bis hint,
ob er wo an Fehler find.
Es is höchste Zeit – im letzten Moment
wird mit dem Zettl dann in Pfarrhof g’rennt.
Persönlich obgebn oder g’faxt,
wonnst s’renna nimmer mehr dapackst.
Oder wannst’as host ganz gnädig,
Gott sei Dank, des wa erledigt.
A paar Stunden drauf – jo mei, jo mei,
fållert’n dir die schönsten Fürbitten ei.
Haufenweis – mei liaba Bua,
aber die Fürbitten san schon bei der Korrektur.
Ein Zittern und ein Zagen,
erfüllt dich in den nächsten Tagen.
Nervosität hat dich erfasst,
so wartst du jetzt ob alles passt.
Vom Prediger werdens korrigiert,
wos wegg’stricha und wos drüberg’schmiert.
Und manches eing’fügt von geistlich höherer Stelle,
damit für alle Fälle,
es würdig und sinnvoll klingt in Gottes Ohr,
die Fürbitten trågt der Lektor vor.
Du traust dir bei da Mess koa Muxerl mocha,
passt auf ois wia a Haftlmocha.
Tuast mitverfolg’n a jedes Wort,
wos g’sprochen wird beim Ambo dort.
Einen Erlösungsseufzer kånnst dånn hern,
wann’s wort-wörtlich g’numma wern,
wie man sie hat formuliert,
und dran net viel wird korregiert.
Manche tan sich dabei furchtbar schwa,
de schreib’n o ganz oafoch – des tuat’s a.
Des Schlimmste wos aber passieren kann,
wann oamol leit des Telefon.
Und es erklingt des Pfarrers Stimme ganz vermessen:
„Hallo, hab’ns auf’s Fürbitten-schreib’n vergessen?“
I glaub, es schreckt dich schåu,
wann er dann sogt: „Du warast jo dråu.“
So dann und wann is gor net schlecht,
weil woaßt dann san’s ganz g’wiss ganz recht,
richtig aufg’setzt, formuliert,
wann’s der Herr Pfarrer selbst zitiert.
Im Großen und Ganzen moch’mas eam eh oiweil recht,
das Fürbitt-Weiberg’schlecht.
Weil koa oanzigs Manderl hot der Herr Pfarrer noch net g’fund’n,
de a Fürbittenschreiben kunt’n.
Drum miass ma hin und wieder vergessen auf’s Fürbitten schreib’n,
dann tuat da Herr Pfarrer a in Übung bleib’n.
Und dass 100 % formuliert san von Zeit zu Zeit,
von oan oanzigen Månnerleit.
So hot des ganze a an b’sonderen Sinn,
des sog’n alle vom Fürbitt-Team.
Oamol im Jåhr find’t ma uns ein,
in der Pfarrhofkuchl auf a Glaserl Wein.
Is kloar – dass des der Herr Pfarrer sponsert, für uns leist‘,
weil des fördert den guaten Geist,
hilft beim Meditieren, beim Fürbittschreiben,
dafür wollen treu wir bleiben.
So ist es in Herr Pfarrer und unser Wüll’n,
der liebe Gott braucht unsere Bitten nur erfüll’n.
Und vom Feldbacher Peter werd’n sie g’sammelt und sorgfältig deponiert,
I hoff, dass eine Fürbitt-Chronik daraus g’schaffen wird.